Kennen Sie die?
Dank zweier sehr erfahrenen IT-Architekten - R. Hopkins und K. Jenkins - und ihrem Buch "Eating the IT Elephant" sprechen wir heute oft über Greenfield-, Brownfield- und X-Field-Ansätze, nicht nur im Bauwesen, sondern auch in der Softwareentwicklung.
Eines dieser heißen Themen in der Softwarewelt ist die S/4HANA-Transformation und die Art und Weise, wie man mit dem Testing in solchen Projekten umgeht. Es werden drei gängige Ansätze für die S/4HANA-Transformation unterschieden:
- Greenfield-Szenario, also eine neue SAP-Implementierung von Grund auf.
- Das Brownfield-Szenario beschreibt eine Systemumstellung, bei der das bestehende SAP ERP-System schrittweise auf S/4HANA umgestellt wird.
- Das X-Field-Szenario kann unterschiedlich benannt werden, versucht aber in der Regel, beide oben genannten Ansätze in gewissem Umfang zu kombinieren.
Welche Farbe soll es sein?
Die Entscheidung, welches Szenario angewandt wird, ist situationsspezifisch und sollte die besonderen Umstände des Unternehmens berücksichtigen, aber folgendes lässt sich empfehlen:
Gehe auf die grüne Wiese, wenn:
- ein Re-Design und Re-Engineering der aktuellen Business-Prozesse gewünscht wird,
- eine umfassende Überarbeitung des kundenspezifischen Codes und veralteter Schnittstellen erforderlich ist.
Aber sei darauf vorbereitet:
- Business-Prozesses auf den S/4HANA-Standard abbilden und Lücken im Bauplan signalisieren,
- das Risiko für die neuen Anforderungen bewerten,
- Transformation der Stammdaten prüfen,
- Re-Integration mit Systemen von Drittanbietern.
Der entscheidende Vorteil für solche Fälle ist die Verfügbarkeit von vorkonfigurierten Branchenlösungen auf dem Markt, die die S/4HANA-Umstellung beschleunigen und Unternehmensressourcen schonen können.
Du befindest Dich auf der braunen Baustelle, wenn:
- das aktuelle SAP-System nahe am Standard ist,
- es keine Probleme mit Altlasten gibt,
- die Stammdaten von hoher Qualität sind,
- ein schrittweiser Ansatz zur Nutzung von S/4HANA-Funktionen gewünscht ist.
Aber sei bereit:
- tiefgreifende Analyse der bestehenden Anpassungen, um die Lücken zum S/4HANA-Standard zu ermitteln
- Daten auf die neue Datenbankstruktur abbilden und transformieren
- Integration mit Altsystemen und Schnittstellen
Ist der Testansatz farbenblind?
Aus der Testing-Perspektive betrachtet, spielt es keine Rolle, ob man einen Elefanten auf der grünen oder braunen Wiese fressen will, es geht trotzdem Biss für Biss.
Die Aspekte, die bei der Testplanung für ein S/4HANA-Projekt berücksichtigt werden, sind also unabhängig vom gewählten Transformationsszenario und werden eher durch Unternehmensspezifika und Qualitätsstandards der Branche bestimmt.
Um das Klischee zu vermeiden, dass der Test ein Engpass ist, der 30-40% des durchschnittlichen IT-Budgets verschlingt, sollte der gewählte Testansatz mindestens die folgenden Themen abdecken:
- Angemessene Risikobewertung der Anforderungen in einem frühen Stadium, einschließlich einer Auswirkungsanalyse für Nicht-SAP- und SAP-Altsysteme
- Umfassende E2E-Tests von Business-Prozessen, einschließlich der Integration von Nicht-SAP-Systemen
- Planung ausreichender Zyklen für Regressionstests, mit schrittweise zunehmender Testautomatisierungs-Abdeckung
- Repräsentative Testdatenidentifikation und Datenkonstellationstests in E2E-Prozessen
- Rollen- und Berechtigungstests
- Testing von Reports, einschließlich der BI-Reports
- Performance-Tests
- Testing auf mehreren unterstützten Geräten
Schlussbemerkung
Heute haben wir herausgefunden, dass die gewählte Transformationsstrategie nicht unbedingt Auswirkungen auf den Testansatz hat und dass der S/4HANA-Testansatz in diesem Sinne farbenblind ist.
Wir sind ein SAP-elefantenfreundliches Unternehmen. Wenn du mehr erfahren und tiefer in die Testautomation in SAP eintauchen möchtest, klicke auf den Button rechts.