Der Marktwettbewerb erfordert heutzutage eine schnelle Anpassung an sich ändernde Umstände. Für ein Softwareprodukt heisst das schnelle Entwicklung und Auslieferung in bester Qualität. Vorgängig verwendete Prozesse, Strategien, Methoden oder Tools müssen neu überdacht werden.
Das Konzept der Qualität sollte aus einer ganzheitlichen Perspektive betrachtet werden, über einzelne Projekte und Prozesse hinaus. Die Einführung der Testautomatisierung beispielsweise erweitert die Kapazität zur Implementierung neuer Versionen, aber wenn das Kooperationsmodell zwischen den Abteilungen, der Entwicklung und dem Testen nicht aufeinander abgestimmt ist, wird der Testfokus nicht ausreichen, um Qualität zu gewährleisten. Daher ist es notwendig, die Interaktion zwischen den Prozessen und Projekten aus einer übergreifenden Perspektive zu betrachten und das Qualitätsniveau mit effektiv angewandten Metriken immer im Blick zu haben.
Wie kann man Qualität messen?
Die folgende Aussage kennen wir alle: "Wenn man es nicht messen kann, kann man es auch nicht managen" (P. Drucker). Sie erscheint auf den ersten Blick wie eine Binsenweisheit, wird aber in der Praxis noch zu selten angewandt. Die Qualitätskriterien der Prozesse und Methoden sollten sich vom Moment ihrer Implementierung auf die gesamte Wertschöpfungskette ausrichten, um stets sicherzustellen, dass die Effizienz der einzelnen Schritte im Verhältnis zu ihrer Qualität steht.
Dies führt in der Regel zu den folgenden Fragen:
- Wie kann ich die Gesamtqualität aller Metriken bewerten?
- Welche Aktivitäten können eliminiert werden?
- Wie groß ist der Erfolg der einzelnen Metriken? Hat sich die Qualität verbessert?
Zur Beantwortung der drei obigen Fragen werden Daten aus ineffizienten Prozessen benötigt. Diese können z.B. in KPIs (Key Performance Indicators) formuliert und transparent dargestellt werden. Aber welche Aspekte sollten wir uns ansehen? Sixsentix hat mit mehreren Softwareunternehmen zusammengearbeitet, die beschlossen haben, ihr bestehendes Produktportfolio an adjustierte Geschäftsziele anzupassen:
- Agiles, flexibles Reagieren auf Marktveränderungen.
- Kundenorientierte Produkte von höchster Qualität.
Auf der Grundlage dieser Geschäftsziele haben wir die folgenden KPIs definiert:
KPI 1: Produktivitätsverbesserung
KPI 2: Release-Qualitätsindex
KPI 3: Zeit bis zur Markteinführung
Sehen wir uns ein KPI-Dashboard an, das das Zusammenspiel von Geschäftszielen, KPIs und Metriken zeigt. Die Visualisierung erfolgt mit einer Ampeldarstellung.
Beispielhafter Ampelstatus in QACube. Die Daten werden nach einer individuell festgelegten Gewichtung aggregiert, um die KPIs zu berechnen. Die Metriken können jedoch auch über eine Drill-Down-Funktion (Trends, gleitende Durchschnitte usw.) im Detail analysiert werden.
3 Methoden der Qualitätsmessung
Auf Basis der KPIs wurden die folgenden operativen Lösungsstrategien entwickelt:
- Methode 1: Risikobasierte Testmethodik
- Methode 2: Agile Entwicklung
- Methode 3: Testautomatisierung
Der Wert dieser drei Methoden liegt in der Konzentration auf ganzheitliche Qualität und umfassende Unternehmensziele im Kern des Systems. Aus der Managementperspektive konzentrieren sich diese Methoden auf eine effiziente Priorisierung, um die Verschwendung von Ressourcen zu vermeiden.
So ermöglicht die Implementierung der drei Methoden eine Steuerung auf der Grundlage der beobachteten Metriken, die sicherstellt, dass sowohl die KPIs als auch die Unternehmensziele erreicht werden. Wenn die KPIs eingeführt werden, ohne die Methoden zu implementieren, ist der Erfolg zweifelhaft.
Im nächsten Artikel werden wir die Zusammenhänge zwischen Methoden und Metriken aufzeigen und erklären, warum sie für eine erfolgreiche Implementierung entscheidend sind.